Noch später als bei uns üblich fahren wir schliesslich mit der Moto Guzzi los. Die Babe (Beste aller Beifahrerinnen) und das Gepäck im Seitenwagen, ich auf dem Motorrad. Einer muss schliesslich arbeiten. Vorerst geht es auf gewohnten Wegen durchs Laufental Richtung Delsberg. Von dort aus lassen wir das neue Navi den Weg bestimmen. Es führt uns über Les Rangier, st. Ursanne und dem Doubs entlang nach St. Hypolite. Hier ist schon traditionellerweise Kaffepause angesagt. Das schöne Wetter hat dafür gesorgt, dass wir bei Weitem nicht die einzigen auf zwei bzw. drei Rädern sind. Nach der Pause geht es durch das wunderschöne Tal . . . weiter Richtung West-Südwest durch den französischen Jura. Vorerst auf kleinen, kurvigen Strässchen, später auf eher geraden und damit „schnelleren“ Strassen. Verkehr hat es wenig und so kommen wir zügig voran. Und zwar bis Challon, wo wir ein Hotel für die Nacht suchen. Das St. Jacobine verwöhnt uns mit gerade mal einem Stern. Dafür aber Zentrums nah, was auch nicht zu verachten ist. Auf dem grossen Platz vor dem Rathaus geniessen wir schliesslich unser Nachtessen und später vor einer Bar noch einen Absacker. Dann ab ins Bett.
Nach dem eher bescheidenen Frühstück und vor allem Kaffee, lassen wir uns wiederum vom Navi leiten. In die schon gestern vorgegebene Richtung. Heute kommen zuerst die geraden Strassen und erst ab etwa - - - - wird es dann lustiger, sprich kurviger. Durch die nördlichen Ausläufer des Zentralmassivs geht es nun auf mehr oder weniger „geradem“ Weg Richtung Cantal und schliesslich in diesen hinein, wie die vielen „Vulkankegel“ deutlich machen. Am späten Nachmittag erreichen wir dann unser Zwischenziel St. Flour. Noch immer ist das Wetter schön, doch hier oben kühlt der Wind erheblich. Leider sind die meisten Lokale geschlossen, sodass unser Stadtrundgang eine ziemlich trockene Angelegenheit wird
Leichter Nebel steigt aus dem Tal auf, als wir aufstehen. Sieht aber viel versprechend aus, d.h. als ob sich dieser bald auflösen würde. Das tut er auch bei St. Flour während wir frühstücken, nicht aber ein paar Kilometer weiter. Wir wollen uns die berühmte Eisenbahnbrücke bei Carabis ansehen. Was daraus wurde, kann man hier sehen:
Pech gehabt. Also weiter, nun immer Richtung Süden. Lange folgen wir der Autobahn auf der Nebenstrasse daneben. Mal direkt daneben, mal etwas weiter weg davon. Doch sie begleitet uns quasi so lange, bis wir ihrem Reiz verfallen. Kurz vor Millau geht es auf die Autobahn. Nicht weil das wirklich Spass macht, aber ich will unbedingt über die Brücke bei Millau fahren. Von unten habe ich sie ja schon öfters gesehen. Also mal drüber.
a Auch das erscheint dem Auge ziemlich spektakulär. Die erste Ausfahrt südlich der Gorge du Tarn führt uns zurück auf angenehmere Strassen. Diesen bzw. den Anweisungen des Navi folgend geht es nun durch die südlich Ausläufer des Zentralmassivs. Noch bevor wir dieses ganz verlassen, suchen wir in Masamet ein Hotel. Nix spezielles wie die Stadt auch.
Nun ist der Rest des Zentralmassivs fällig. Am Mont Noir vorbei geht es über Haupt- und Nebenstrassen Richtung Carcassonne. Die Stadt selbst lassen wir aber links liegen und zielen Richtung Pyrenäen.
In Axat, das wir als Zwischenziel vorgegeben hatten, machen wir Pause bevor es dann richtig in die Berge geht.
Durch die Schlucht St. George hinauf zur spanischen Grenze. Je weiter rauf wir kommen desto kühler wird es und dann kommt noch Nebel dazu. Damit nicht genug. Vor Puigcerda beginnt es auch noch zu regnen. Höchste Zeit für ein Pause. Währnd der Pause bescliessen wir, des ziemlich mitgenommenen Hinterreifens wegen, einen grösseren Ort für die Übernachtung zu wählen. So fahren wir durch den Tunnel (fast 10 Euro!) Richtung Vic. Der leichte Regen auf der französischen Seite des Hauptkamms ,geht hier nun teilweise in gewitterhaften Platzregen über.
Nun denn, wir wollen bzw. müssen weiter. Bei Vic ist es dann nicht mehr so schlimm. Und dank einem mehr als hilfsbereiten Harley-Fahrer (im Auto unterwegs) finden wir eine Werkstatt, die uns für den nächsten Tag einen Pneu und Montage verspricht. Und zu einem Hotel führt uns der Harley-Fahrer gleich auch noch.
Der heutige Tag wird Motorrad.los verlaufen. Ausser für den Fahrer, der ja noch zu Werkstatt muss. Also ist Stadtbesichtigung angesagt.
Wie sich herausstellt, hat Vic eine schöne Altstadt, eine aussergewöhnliche Kathedrale, viele, viele (Schuh-) Geschäfte und nur wenige gedeckte Aussenplätze für's Kaffeetrinken. Gedeckt ist deshalb wichtig, weil es regnet und regnet und regnet. Aber lieber Sightseeing im Regen als fahren. Am späten Nachmittag, nach der hier üblichen Siesta, gibt’s dann frischen Gummi für die Guzzi. Höchst beruhigend für die kommenden Tage und Kilometer.
Frisch gestärkt geht es von Vic aus über den Col de la Pollosa Richtung Manresa. Der erste Teil höchst amüsant, der zweite dann eher „immer gerade aus“. Ab der Ggend um Manresa dann auf ebenfalls eher geraden Strassen nach Cardona, wo wir in der alles überragenden Burg zum Kaffee einkehren.
Von der Burg aus hat man unter anderem einen guten Blick auf den Salzberg bzw. das was davon übrig ist. Seit Menschengedenken wird hier im Tagebau Sakz abgebaut. Dies hindert uns aber nicht daran, Richtung Ponts weiter zu fahren. Von da aus dann wieder ziemlich kurviges Geläuf über den Col de Corniols nach Isona und Tremp. Ab Tremp geht es wiederum mächtig bergauf auf den Port de Sant Miquel.
Nach 50 km Passstrasse dann quasi zur Erhohlung wieder Hauptstrasse bis Benabarre. Dort wollen wir tanken, was der Automat aber nicht zulässt. Der Code zur Kreditkarte sei falsch. Also weiter Richtung Graus. Dort soll die nächste Tanke sein. Leider erwischt uns ein heftiges Gewitter auf dem Weg dorthin. Aber der Ort selbst ist dann kein Graus.
Wir steigen im Vier-sterne-Haus ab, was sich im Nachhinein als eher entäuschend heraus stellt. Der Ort an sich aber gefällt mit seiner gepflegten Altstadt.
Weder die kalte Vier-Sterne-Dusche noch das Frühstück können uns den Start in den neuen Tag versüssen. Eine Entschuldigung gab es auch nicht. Da haben wir in Ein-Stern-Häusern besser übernachtet. Also nichts wie weg hier. Über den Col de Foradada
nach Ainsa. Hier gibt es die ersten Tropfen. Nach Ainsa auf dem Weg über den Pass Puerto del Sarrablo geht es dann aber so richtig zur Sache. Glücklicherweise aber nicht sehr lange. Der nächtse Sprutz erreicht uns dann im Valle de Roncal. Aber auch dieses Mal nicht für lange,
sodass wir regenfrei über den Puerto las Coronas ins Tal des Salazar gelangen. Als wir Jaurietta errichen gibt es sogar ein wenig blauen Himmel. Der Ort gefällt so gut, dass wir beschliessen, hier zu nächtigen. In der Unterkunft, die zum Restaurant gehört, hat es zwar keinen Platz, doch die Wirtin besorgt uns ein Zimmer im Haus gegenüber. Kein Hotel, „nur“ Gästezimmer. Das aber sogar mit Garage.
Nach einem reichhaltigen Frühstück geht es weiter Richtung Westen. Bei Aria leitet uns das Navi nach rechts den Hang hinauf. Dies führt uns zu einem besseren und dann zu einem schlechten Feldweg.
Die alternative endet in einer Sackgasse, wo keine Strassee nach links führt, wie das Navi behauptet. Also zurück nach Aria und auf der Hauptstrasse weiter. Und schon bald sind wir auf der Nationalstrasse Richtung St. Jean. Wieder widersetzen wir uns dem Navi, da dieses uns durch die Fussgängerzone leiten will. Und das in einm Touristenort. Trotzdem finden wir schliesslich den Weg über Mendive zum Col D' Aphanize. Eine sehr, sehr schmale Strasse führt uns durch eine wunderbare Gegend, die anscheinend vor allem für die Sömmerung von Schafen genutzt wird. Und sie gibt einen wunderbaren Blick auf den Pyrenäen-Hauptkamm.
Einfach traumhaft. Ab Tardets geht es etwas flotter weiter ins Vallée d' Aspe und von dort über den Col de Marie-Blangue ins Vallée d' Ossau. Hier wartet der Col d' Aubisque auf uns. Die Strasse hinauf gehört quasi uns. Nur ein Auto „im Weg“ und ca. 10 entgegen kommend. Und die Guzzi gibt alles, ja hebt sogar das rechte Bein beim Kurventanz. Auf der Passhöhe, die ziemlich vernebelt ist, gönnen wir uns eine Pause. Auf der Weiterfahrt zum Col du Soulor durch die berühmte Felswand ist dann die Sicht zu aller Freude wieder gut. Und das bleibt so bis wir vom Soulor unten sind. Die ersten Versuche, ein Zimmer zu finden, schlagen fehl, aber nicht weit von Lourdes klappt es dann. Eigentlich eine kleine Ferienwohnung, aber was soll's. Und Restaurant gleich nebenan.
Heute folgt die „Königsetappe“. Als erstes kommt der Col du Tourmalet dran, der höchste diesen Jahres. Verkehr hat es trotz Sonntag wenig da hinauf, doch die alte Passstrsse bleibt uns verwehrt. Strasse gesperrt, also umgekehrt bis zur Verzweigung und ab die Post auf der offenen Strasse. Auf der Passhöhe bleibt uns nur Aussicht geniessen, Photo machen. Eine Erfrischung gibt es nicht, da das Rstaurant schon „Wintersperree“ hat.
So verschieben wir den Kaffeehalt ins Tal bevor es weiter geht auf den Col d' Aspin. Hier wie üblich grasende Kühe nebst schöner Aussicht auf was noch kommt. Und das ist der Col Peyresoud, der weder mitAussicht noch Erfrischung glänzt. Auch hier ist das Café schon im Winterschlaf. Die BaBe auch. Also wiederum Kaffehalt im Tal. Dann geht’s zuerst mal auf die Nationalstrasse bis St. Béat und von dort auf den Col de Menté über vierzehn enge Kehren. Auf der Passhöhe dann ein kurze Verschnaufpause. Runter sind es dann sogar achtzehn, aber zumindest weiter auseinander, sodass dazwischen etwas Entspannung aufkommt. Doch damit nicht genug, der Col de Portet d' Aspet muss auch noch dran glauben. Danach ist schon fast Schluss für heute, ausser dass es auf den Hügel nach Saint-Lizier auch nochmals steil hoch geht.
Hier übernachten wir in einem ehemaligen Bischoffssitz. Der Ort ist sehr hübsch, hat aber leider kein Restautant, bzw. kein offenes. Zum Essen müssen wir also in den nächsten Ort fahren.
Heute ist Ruhetag angesagt.
Er wird nebst Stadtbsichtigung durch die Suche nach Speis und Trank dominiert. Auch heut gibt s Saint-Lizier nichts dergleichn und im nahe gelegenen St-Giron sieht es nicht viel besser aus. Das eine oder andere Café ist zwar noch offen, Restaurant zum Abendessen aber nur eines.
Es ist halt schon Winter!
Gut ausgeruht geht es nun Richtung Massat und von da weiter Richting Axat über diverse Cols
sowie durch das Defile de Pierre Lys.
. Da darf später natürlich auch die Gorge de Galamus nicht fehlen.
Die Pyrenäen und ihre Ausläufer gehen langsam aus. Über Tuchen geht es Richtung Nordost bis Narbonne, das wir leider zu feierabendlicher Stunde erreiche mit entsprechendem Verkehr. Der spätere Rundgang entschädigt dann dafür.
Vorläufig geht es erstens eher geradaus und dazu kaum rauf und runter. Dies hält mehr oder weniger an, bis wir die Cevennen erreichen. Die ganz kleinen Strassen lassen wir nun aus. Trotzdem geniessen wir die Fahrt und die Pausen in diesrm herrlichen Gegend. Erst gegen Abend, als wir kurz vor Tournon sind, nimmt der Verkehr wieder zu. Und das Einbahnstrassen-Regime in Tournon sucht seinesgleichen. Die Stadt selbst eigentlich auch. Sehr schön für eine letzte Nacht im Urlaub.
brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr - - - - wir fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen